Was macht ein:e Cutter:in?
Cutter:innen schneiden Bilder und Geräusche bei Filmmaterial zusammen. Das von ihnen bearbeitete Filmmaterial wird in Spielfilmen, Fernsehbeiträgen, Videoclips, Werbung und mehr verwendet.
Berufsbild Cutter:in
Cutter:innen arbeiten mit dem filmischen Rohmaterial. Dieses wird nicht von ihnen, sondern von mehr oder wenig umfassenden Film-Crews und Schauspieler:innen unter der Leitung von Regisseur:innen sowie eventuell von Spezial-Effekt-Machern erstellt. Doch erst durch die Bearbeitung wird aus dem Roh- das Endprodukt.
Während sie in früheren Jahrzehnten mit echten Filmrollen gearbeitet und diese geschnitten und wieder zusammengefügt haben, so erfolgt ihre Arbeit schon seit geraumer Zeit digital. Ihre heutigen Arbeitsinstrumente sind Computer mit Schnitt-, Video- und Audio-Bearbeitungsprogrammen.
Sie arbeiten dabei eng mit anderen, leitenden Produktionsmitarbeiter:innen zusammen, allen voran mit den Regisseur:innen und Produzent:innen. Denn letztere machen ja die Vorgaben, beim Schnitt werden diese dann umgesetzt. Umgekehrt sind die Cutter:innen aber bereits in der Planungs- und Projektierungs-Phase einer Produktion eingebunden, lesen Drehbücher und planen bereits den Grobschnitt des Filmmaterials. Tätig sind sie primär für Filmfirmen, für TV-Sender, Online- und Offline-Content-Produktionsunternehmen oder Werbeagenturen. Aber auch „Inhouse“, in Social-Media-Abteilungen größerer Unternehmen, gibt es immer öfter Beschäftigungsmöglichkeiten für sie, wobei sie dann meist nicht nur Filmschnitt machen. An für den Beruf notwendigen Fähigkeiten muss man neben den erlernten Fachkenntnissen Kreativität, Belastbarkeit, Kommunikationsfähigkeit, die Fähigkeit zu genauem und selbständigem Arbeiten, Interesse an Film und digitaler Technik sowie Planungsfähigkeit mitbringen.
Die Aufgaben von Cutter:innen
- Allgemein sehr viel Kommunikation und Koordination mit anderen Stakeholdern der Filmproduktion
- Auswahl des zu verwendenden Roh-Filmmaterials in Absprache mit dem Regisseur
- Durchführung des Rohschnittes
- Einbindung bereits vorhandener, externer Inhalte, vor allem Spezialeffekte, Musik und Klänge
- Feinschnitt des Endproduktes
- Endabnahme durch die Produzent:innen
- Bei größeren Produktionen als Zwischenschritt noch Screenings oder Test-Vorführungen vor ausgewähltem Publikum und Änderungen am Schnitt
Die Ausbildung, Berufsaussichten und Karrierechancen
Für Cutter:innen gibt es zahlreiche Ausbildungen, auf akademischem ebenso wie auf nicht-akademischem Niveau. Die meisten Ausbildungen sind dabei im Bereich Medientechnik angesiedelt. Auf nicht-akademischem Niveau allen voran die Ausbildungen an der graphischen HBLVA in Wien. Auf akademischem Niveau gibt es zahlreiche Studien und Lehrgänge in den Bereichen Medientechnik und Mediendesign. Ein absoluter Spezialist für Ausbildungen in verschiedensten Teilbereichen im Audio- und Video-Bereich auf verschiedenen Niveau-Stufen ist das SAE-Institute in Wien, wobei diese Ausbildungen selbst bezahlt werden müssen.
Die Arbeitsmarktsituation für Cutter:innen ist in Summe gleichbleibend, in den „klassischen“ Film- und Fernsehproduktionen zwar tendenziell sinkend, dafür in den „neuen Medien“ und mit diesen verwandten Tätigkeiten steigend.
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es in der Filmbranche sehr oft. Früher war reines Learning-by-Doing weit verbreitet und ist es teilweise immer noch. Im Filmbereich ist es daher durchaus möglich bis hin zum Regisseur oder Produzenten auszusteigen. Bei Fernsehproduktionen ist der Schritt in eine Redaktion oder in die Produktionsleitung möglich. Bei der Tätigkeit in Unternehmen außerhalb der Film- und Medienbranche ist ein Aufstieg ebenfalls möglich aber sehr individuell.
Und auch eine selbständige Ausübung des Berufs ist definitiv möglich. Dort kann man seine Dienste bei Filmproduktion, Filmbearbeitung und weiteren multimedialen Diensten Kunden am freien Markt anbieten. Wenn man sich rein auf die Schnittarbeit beschränkt, dann am besten in Kooperation mit Film-Produktionsfirmen.