Was macht ein:e Arzt*Ärztin?
Allgemeinmediziner:innen untersuchen Patient:innen, stellen Diagnosen und führen gesundheitsverbessernde Gegenmaßnahmen durch oder empfehlen diese. Für Menschen mit gesundheitlichen Problemen sind sie grundsätzlich die ersten Ansprechpersonen. Im Rahmen der Anamnese (Gespräch über Ursachen bzw. Vorgeschichte der Beeinträchtigungen) verschaffen sie sich einen Überblick über den Zustand der Patient:innen.
Berufsbild Arzt*Ärztin der Allgemeinmedizin
Bei Notfällen müssen sie, entweder auf Basis der Angaben Dritter oder auf Basis ihrer eigenen Beobachtungen und Untersuchungen, entscheiden, woran die Erkrankten beziehungsweise Verletzten leiden. Allgemeinmediziner:innen sind auch für alle Arten und Stufen medizinischer Probleme als erste Anlaufstelle zuständig, vom Schnupfen oder der Abschürfung bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen und Verletzungen. In weiterer Folge setzen sie entweder selbst die notwendigen Schritte zur Gesundung ihrer Patient:innen oder sie weisen diese anderen Gesundheitsspezialist:innen zu, also Fachärzt*innen oder anerkannten Therapeut:innen. Zudem sind auch Früherkennung und Prävention von Erkrankungen ein wichtiger Teil ihres Aufgabengebietes.
Ärzte und Ärztinnen arbeiten in Krankenhäusern, Therapieeinrichtungen und eigenen Ordinationen. In den letzten Jahres ist auch ein starker Trend zu Gemeinschaftspraxen zu erkennen. Neben Fachkenntnissen sind für diesen Beruf soziale Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein, rechtliche Kenntnisse und die Notwendigkeit, diesen Beruf auch als Berufung zu sehen, notwendige Voraussetzungen.
Denn der Umgang mit der Gesundheit, teilweise mit dem Leben von Menschen, bringt eine besonders große Verantwortung mit sich. Und eine Verantwortung, die auch nicht auf Ordinationszeiten beschränkt ist, sondern der es auch in der Nacht oder an Wochenenden nachzukommen gilt. Auch rechtliche und administrative Aspekte sind wichtig.
Die Aufgaben von Ärzt*innen der Allgemeinmedizin
- Abklärung des medizinischen Status Quo von Patient:innen; mittels Erhebung der Krankengeschichte und mittels Untersuchungen
- Diagnose der Erkrankung(en)
- Empfehlung oder direkte Einleitung von Therapie-Maßnahmen
- Behandlung von Patient:innen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen von chronischen bis akut lebensbedrohlichen Fällen
- Arbeit in Krankenhäusern und Praxen, aber auch im Außeneinsatz bei Unfällen oder im Rahmen von Hausbesuchen
- Auch Beratung und Empfehlung oder Überzeugung der Patient:innen von bestimmten Therapien
- Administrative Arbeiten; Abrechnung mit Krankenkassen, Überweisung an andere medizinische Spezialist:innen unter Berücksichtigung rechtlicher Aspekte
- Fachwissen über Präparate und im Falle von Hausapotheken auch über deren Lagerhaltung
Die Ausbildung und Karrierechancen
Die Tätigkeit als Arzt / Ärztin ist nach dem zwingend akademischen und ausschließlich mit dem Grad des Doktortitels abschließenden Medizinstudium und einer postpromotionellen Ausbildung (vor allem Spitalsturnus) möglich. Medizinstudien werden in Österreich in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck angeboten. Dieses Studium ist sehr begehrt. Dementsprechend gibt es ein Auswahlverfahren inklusive Aufnahmetest. Nur zirka 10% der Teilnehmer schaffen es auch, zu diesem Studium zugelassen zu werden. Digitale Kompetenzen werden auch für Allgemeinmediziner immer wichtiger. Vieles im Gesundheitswesen ist schon oder wird gerade digitalisiert, besonders auch in der Datenerfassung für die Abrechnung mit den Krankenkassen.
Karriere-Möglichkeiten gibt es im Spitalsbereich Richtung Abteilungs- und Bereichsleitung bis hin zum Primararzt. Dies ist aber meist mit einer fachlichen Spezialisierung verbunden. Weiters können sich Ärzte und Ärztinnen selbständig machen, gerade am Land sind Allgemeinmediziner gefragt.