Kategorie: Human Resources | Lesedauer: 05 min | veröffentlicht am 29. Mai 2024
Zielgruppe: Arbeitgeber:innen
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Umweltfreundlicher Arbeitgeber (werden)
Einstieg in die grüne Wirtschaft
Immer mehr Unternehmen reagieren auf die Herausforderungen des Klimawandels und finden Lösungen, um Plastik zu reduzieren oder nachhaltige Produkte zu verwenden und zu vertreiben. Allerdings gibt es auch Unternehmen, die lediglich auf den wachsenden Wunsch nach Umweltschutz mit billigem Greenwashing reagieren. Wenn Sie als Unternehmen in der umweltfreundlichen Branche langfristig erfolgreich sein und wirklich etwas für den Planeten tun wollen, sollten Sie Ihr Konzept auf stabilen Säulen bauen.
Selbst wenn Ihr Unternehmen nicht in der traditionell umweltfreundlichen Branche verwurzelt ist, gibt es Möglichkeiten, die Unternehmenskultur dem umweltfreundlichen Trend anzupassen und damit erfolgreich zu sein. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie klein anfangen können und welche Schritte Sie unternehmen können, um sich im grünen Branding zu versuchen und Ihr Unternehmen nachhaltig zu gestalten.
Nachhaltige Unternehmen sind erfolgreicher
Eine Studie der LBBW zeigt einen deutlichen Bewusstseinswandel bei Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen.
Umweltfreundliche Unternehmen sind attraktivere Arbeitgeber – insb. bei jüngeren Generationen
Es wird für Arbeitgeber zunehmend wichtiger, Nachhaltigkeit zu leben, insbesondere im Hinblick auf die Generation Z, aus mehreren Gründen:
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Werte und Erwartungen der Generation Z
Die Generation Z, also Menschen geboren ab Mitte der 1990er bis frühen 2010er Jahre, legt großen Wert auf Umweltschutz und nachhaltiges Handeln. Diese Generation ist mit dem Bewusstsein für den Klimawandel und dessen Auswirkungen aufgewachsen und erwartet von Unternehmen, dass sie Verantwortung übernehmen und aktiv zum Umweltschutz beitragen.
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Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung
Nachhaltige Praktiken können die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung erhöhen. Wenn Mitarbeiter:innen sehen, dass ihr Arbeitgeber sich für eine bessere Zukunft einsetzt, fühlen sie sich stärker mit dem Unternehmen verbunden und sind motivierter. Dies führt zu einer höheren Produktivität und einer geringeren Fluktuation.
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Innovation und Wettbewerbsfähigkeit
Nachhaltigkeit fördert Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, die in umweltfreundliche Technologien und Prozesse investieren, bleiben nicht nur gesetzeskonform, sondern profitieren auch von Kosteneinsparungen und neuen Geschäftsmöglichkeiten. Diese Innovationskraft spricht besonders die Generation Z an, die Technologieaffinität und einen Sinn für Fortschrittlichkeit hat.
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Gesellschaftliche Verantwortung und Reputation
Gesellschaftliche Verantwortung wird immer wichtiger, und Unternehmen, die sich nachhaltig engagieren, stärken ihre Reputation. Eine gute Unternehmensreputation ist nicht nur für Kunden und Investoren relevant, sondern auch für Mitarbeiter. Generation Z achtet sehr darauf, dass die Unternehmen, für die sie arbeiten, eine positive gesellschaftliche Wirkung haben.
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Anpassung an den Arbeitsmarkt der Zukunft
Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird zunehmend von Nachhaltigkeit geprägt sein. Regulierungen, Markttrends und die Erwartungen der Gesellschaft zwingen Unternehmen, umweltfreundliche Praktiken zu übernehmen. Arbeitgeber, die frühzeitig auf Nachhaltigkeit setzen, sind besser vorbereitet auf zukünftige Herausforderungen und können nachhaltige Arbeitsplätze schaffen, die den Erwartungen der Generation Z entsprechen.
Maßnahmen für Arbeitgeber, um die Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur zu verankern
Kreativ werden
Vor allem dann, wenn Ihr Unternehmen nicht auf der Basis von Umweltschutz konzipiert ist, müssen Sie kreativ werden: Finden Sie ihre eigenen umweltfreundlichen Gadgets. Das können beispielsweise
- Rabatte für Kund:innen sein, die sich für recyclebare Verpackungen entscheiden.
- Oder sie starten eine Clean Up Aktion.
Den Möglichkeiten, hier kreativ zu denken, sind keine Grenzen gesetzt.
Spenden
Um den Umweltschutz in Ihr Unternehmen zu holen, könnten Sie einen Teil der Einnahmen einem Umweltprojekt zukommen lassen. Sie müssen nicht sofort die ganze Welt retten und Millionen spenden. Fangen Sie ruhig klein an und spenden sie den Erlös von einem bestimmen Produkt oder einer Kollektion.
Transparenz
Im Gegensatz zu Brands, die mit Greenwashing arbeiten und ihre internen Prozesse gezielt verwässern, sollten Sie auf Transparenz setzen. Es ist okay, nicht zu 100% umweltfreundlich zu sein. Seien Sie aber transparent: Geben sie zu, wo es noch Luft nach oben gibt. Erzählen Sie Ihre ehrliche Story auf der Website und im Marketing und zeigen Sie, dass sich Ihr Unternehmen Schritt für Schritt verbessert. Ihre Kund:innen werden diese Offenheit schätzen.
Mission
Finden Sie eine Sache, die Ihnen wichtig ist und für die Sie sich einsetzen möchten. Sie können diese Sache zur treibenden Kraft hinter der Marke machen und sich ihr für einen bestimmten Zeitraum des Jahres aktiv widmen. Thematisieren Sie Ihren Aktivismus auf der Website und im Marketing. Ein Vorteil: So erhöhen Sie die emotionale Bindung Ihrer Kundschaft.
Alternativen finden
Werfen Sie einen kritischen Blick auf Ihre Prozesse und erkennen Sie schädliche Produkte, Materialien und logistische Abläufe. Nach und nach können Sie umweltfreundlichere Alternativen finden. Vielleicht stoßen Sie dabei sogar auf Lösungen, die Sie als neues Produkt vermarkten könnten?
Nachhaltige Verfahren
Bringen Sie nachhaltige Verfahren in den Kern Ihrer Unternehmensmission und somit in die Markenidentität. Verwenden Sie recycelte Materialien, oder erdenken Sie Initiativen, die sie regelmäßig umsetzen können.
Win Win
Viele Unternehmen schaffen es bereits, Win Win Situationen zu erzeugen: Sie reduzieren das eigene CO2 und können zugleich niedrigere Preise ermöglichen. Solche Win Wins sind nicht nur für Sie als Unternehmen, sondern auch für Verbraucher:innen ganz besonders attraktiv.
FAQs zum Thema
FAQs zum Thema
1. Frage:
Wie kann man in der umweltfreundlichen Branche Fuß fassen?
Antwort: Auch wenn Sie noch kein Ökoexperte sind, können Sie kleine Schritte in Richtung Umweltschutz machen: Spenden Sie an Umweltorganisationen, finden Sie umweltfreundliche Alternativen für Produkte und Prozesse und seine Sie transparent.
2. Frage:
Was ist Greenwashing?
Antwort: Greenwashing ist der Versuch von Unternehmen, durch Marketing ein grünes Image zu erlangen, ohne aber entsprechende Maßnahmen und Werte zu verfolgen.
3. Frage:
Wie kann man die Markenidentität grüner machen?
Antwort: Bringen Sie nachhaltige Verfahren in den Kern des Unternehmens und finden Sie eine Mission als treibende Kraft hinter der Marke.
4. Frage:
Wie kann man im Unternehmen Transparenz schaffen?
Antwort: Zeigen Sie aufrichtig, was Sie bereits für die Umwelt tun. Seien Sie aber auch offen über Dinge, die noch verbesserungswürdig sind. Erzählen Sie Ihre Story auf der Website und im Marketing – ohne dabei etwas zu verschleiern oder zu beschönigen.
Wir fassen zusammen
Es gibt viele Ansätze, um Ihre Marke nachhaltiger zu gestalten. Wir alle sitzen im selben Boot und sind gemeinsam auf dem Weg zu mehr Umweltbewusstsein. Dieser Wandel ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geschieht. Wichtig dabei sind Bewusstsein und Transparenz. Tun Sie, was in Ihrer Macht steht, und kommunizieren Sie Ihre Bemühungen klar und authentisch in Ihrem Marketing. Seien Sie dabei ehrlich über das, was noch verbessert werden muss – erzählen Sie Ihre wahre Geschichte. Dies macht Ihre Marke für Konsument:innen greifbarer und sympathischer. Indem Sie einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit dem Umweltschutz widmen, setzen Sie einen Prozess in Gang, der nach und nach in die richtige Richtung führt.